#3D-Druck
#Inklusion
„Blindterni“ – ein inklusives Spiel aus dem 3D-Drucker
Moses-Gereon Wullweber¹, Tobias Seidl¹
1) Westfälisches Institut für Bionik, Bocholt (DE)
Menschen mit Behinderung, insbesondere Sehbehinderte, stehen oft vor Herausforderungen bei der Teilnahme an Gesellschaftsspielen, da diese häufig visuelle Fähigkeiten voraussetzen. Das inklusive Spiel „Blindterni“, basierend auf dem dreidimensionalen „Vier in einer Reihe“, bietet eine spielbare Lösung sowohl für Menschen mit als auch ohne Sehbehinderung. Das Spiel kombiniert taktile Wahrnehmung mit Farben und orientiert sich so am Zwei-Sinne-Prinzip [1]. Die Spielsteine sind durch eine glatte Oberfläche, vertikale Rillen und Einbuchtungen taktil unterscheidbar. Das Spielfeld ist im Vergleich zum Originalspiel vergrößert aufgebaut. Dieses Design ermöglicht eine einfache Fertigung durch „Fused Layer Modelling“ (FLM), einem kostengünstigen und international verbreiteten 3D-Druckverfahren. „Blindterni“ wurde mittels Design Thinking entwickelt, einer Methode, die auf die Bedürfnisse der Zielgruppe fokussiert und in einem iterativen Prozess umgesetzt wird [2]. Tests mit Prototypen gewährleisten die weitere Anpassung des Spiels an die Bedürfnisse der Nutzenden. Das Spiel gewährt durch das Open-Source-Konzept Zugang zu kostenlosen Druckdateien für eine dezentrale Fertigung. Dies sorgt für einen simplen Zugang und ermöglicht auch eigenständige Weiterentwicklungen.
Referenzen
[1] HyperJoint GmbH. Zwei-Sinne-Prinzip. Online verfügbar unter: https://din18040.de/zwei-sinne-prinzip.htm (abgerufen am 14 02 2025).
[2] Stanford d.school (2018). Design Thinking Bootleg. Online verfügbar unter:
https://dschool.stanford.edu/resources/design-thinking-bootleg (abgerufen am 14 02 2025).